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Rehabilitation nach Kreuzbandrefixation und Meniskusnaht. Ein aktuelles Fallbeispiel.

Aktualisiert: 22. März 2020

Kreuzbandriss? Meniskusläsion? Was nun? Ich werde oft um Rat gefragt, ob es notwendig ist zu operieren. Dies lässt sich leider nicht ganz so einfach beantworten, da dies von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Wie ist die aktuelle Situation betreffend der Stabilität? Gibt es Begleitverletzungen? Was ist der persönliche Anspruch an das Knie?... etc., etc.

Viele Fragen, welche ich mit den Betroffenen in einem persönlichen Gespräch zu klären versuche.


In diesem Fall nehme ich das Beispiel von Nina, 30-jährig, VKB-Ruptur (Kreuzbandriss) nach einem Skiunfall.

Da sich beim Unfall auch der Meniskus noch unglücklich verkeilt hat, war eine Operation unausweichlich. Man entschied sich im gleichen Zug auch die Teilruptur des Kreuzbandes zu flicken.


Die OP ist nun eine Woche her. Nina konnte das Spital nach drei Tagen verlassen und war heute das erste Mal in der ambulanten Physiotherapie.

Das Nachbehandlungsschema, welches vom behandelnden Arzt und den Physios im Spital ausgearbeitet wurde, gibt uns die aktuellen Limiten vor.

Nina darf das operierte Bein voll belasten, dies jedoch nach Massgabe der Beschwerden. Das heisst, wenn es schmerzt, dann lieber noch die Stöcke nehmen.

Die Beweglichkeit ist limitiert bis 90° Biegung und auch überstrecken darf sie das Bein nicht.

Dies gilt nun für die nächsten 6 Wochen.


Was kann und darf ich nun mit Nina überhaupt machen?

Nach einer ausführlichen Befragung mit Zielbesprechung mache ich eine Standortbestimmung. Wie schaut es aus mit den Entzündungszeichen? Ist es noch fest geschwollen? Ist es stark überwärmt? Das Ziel am Anfang ist klar die Reduktion aller Entzündungszeichen. Dies kann mit einer manuellen Lymphdrainage, einem Lymphtape und konsequentem Hochlagern in den ersten zwei Wochen unterstützt werden. Zudem schadet auch angepasstes Bewegen nicht. Die Lieblingsübung der Physios dafür ist das "Wischen" am Boden.

Ich überprüfe kurz die Beweglichkeit, welche bei Nina bereits sehr gut ist.

Zudem kontrolliere ich auch wie gut sie die Oberschenkelmuskulatur aktivieren kann, hierzu zeige ich ihr noch zwei Übungen, welche sie zu Hause gemütlich in Bauchlage auf dem Boden machen kann.

Zum Schluss kontrolliere ich das Gangbild, damit sie von Anfang an möglichst wieder einen normalen Gang übt. So, das reicht fürs Erste. Nur nicht übermütig werden! In den ersten zwei Wochen nach einer Operation darf man es nämlich richtig gemütlich angehen!

Wie es mit Ninas Knie weiter geht erfahrt ihr im nächsten Beitrag!




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