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Rehabilitation nach Kreuzbandrefixation und Mensikusnaht. Teil 2: Die Wundheilung als Wegweiser

Seit Nina's erstem Besuch in der Physio ist viel geschehen. Dies sowohl in der Funktion wie auch von der Seite der Wundheilung. Die erste akute Phase, die sogenannte Entzündungsphase ist seit einigen Wochen überstanden. Das Gewebe ist nicht mehr in Alarmbereitschaft und wichtige Prozesse sind nun abgeschlossen oder einen grossen Schritt weiter. Die Strukturen sind nun am heilen und aufbauen.

Dies sehe ich auch an Nina's Knie. Es ist nicht mehr überwärmt und auch die Schwellung hat sich deutlich reduziert. Zudem kann Nina nun ihr Knie bereits ziemlich gut belasten ohne dass sie Schmerzen hat. Auch die Schmerzmittel konnte sie nun komplett abbauen, was für den Belastungsaufbau sehr wichtig ist. Für mich als Therapeutin sind dies alles Anzeichen, dass die Wundheilung optimal abläuft.

In den ersten drei bis vier Wochen blieben wir auf der gemütlichen Seite betreffend Belastung. Das erste Ziel für Nina war in dieser Zeit vor allem der Stockabbau. Die Voraussetzung dazu war, dass sie das Bein voll belasten konnte und auch wieder eine gute Stabilität entwickelte. Damit die dazu benötigte Muskulatur wieder richtig zu arbeiten begann, zeigte ich ihre einige Übungen die sie gut zu Hause durchführen konnte. Die Wundheilung befindet sich nun in der Proliferationsphase. Das heisst, dass das Gewebe sich nun im Aufbau befindet aber noch nicht wirklich stabil für grosse Belastungen ist. Für mich heisst dies, dass das wir die Reaktion (Schwellung, Erwärmung und Schmerzen) als Wegweiser für den Behandlungsaufbau nehmen. Aktuell sollte Nina bei den Übungen keine grossen Reaktionen provozieren. Aber damit die Wundheilung optimal weiterläuft und nicht unnötige Vernarbungen oder Verklebungen auftreten müssen wir das Knie doch entsprechend belasten. Was ist also Zuviel, was Zuwenig? Dies ist eine spannende Herausforderung, welche ein gutes Zusammenspiel und Kommunikation zwischen Patient und Therapeut voraussetzt.


Bild 1. Kniebiegen Bild 2. Aufbau Einbeinstand

Bild 1. Nina lernt mittels Kniebiegen, das Knie wieder voll zu belasten. Durch den Stand auf dem Airex ist sie etwas mehr gefordert und ist dadurch auch aktiver im Rumpf.


Bild 2. Das gesunde Bein steht auf der Kiste, damit das operierte Bein mehr Gewicht übernehmen muss. Ninas Auftrag dabei sind Minikniebiegen zu machen. So verbessert sie die Rückmeldung im Knie und bekommt dadurch eine bessere Stabilität.


Bild 3 und 4: Nach kurzer Zeit ist die Koordination bereits so gut, dass Nina bereits Kniebiegen auf dem Wackelbrett machen kann. Auch der Einbeinstand ist nun schon möglich! :-)


Bild 3 Bild 4


Weiter besprechen wir das Alternativtraining. Nina ist sehr sportlich und möchte bald wieder mit einem angepassten Training beginnen.

Seit der 3. postoperativen Woche geht sie im Fitness den Oberkörper, das gesunde Bein und den Rumpf trainieren.

Weiter planen wir auch eine Wassertherapie. Nina's Ziel ist ein Berglauf Ende August. Deshalb ist das Aquajogging eine ideale Alternative um die Ausdauerfähigkeit, den Rumpf und die Laufbewegung zu trainieren, ohne das Knie zu fest zu belasten.


Wie es mit dem Aufbau weitergeht erfahrt ihr im nächsten Beitrag.


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